Kreative auf dem Land? Gibt es sie? Und wenn ja, wo und wieviele? Nach landläufiger Meinung arbeiten Grafiker, Designer, Architekten und alle anderen Kreativschaffenden zumeist in den Metropolen und Ballungszentren. Für die Kultur- und Kreativbranche ländlicher Räume liegen jedoch keine genauen Zahlen vor. Hier setzt das Modellprojekt KreativLand Baden-Württemberg an, indem erstmals Kennzahlen erhoben, ausgewertet und in einem zusätzlichen Dialogprozess an verschiedenenen Orten im Ländlichen Raum reflektiert und in Handlungsempfehlungen festgehalten werden. Das vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz beauftragte Modellprojekt wird von der MFG Baden-Württemberg gesteuert und startet nun.
MFG als landesweites Kompetenzzentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft mit Projektsteuerung beauftragt
Als landesweites Kompetenzzentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft unterstützt die MFG seit 2014 die Branche im Südwesten mit passgenauen Programmen und Projekten. Mit einem starken Netzwerk in der Fläche und branchenspezifischer Expertise ist die MFG Träger des Modellprojektes. Das Forschungsinstitut Prognos AG ist wissenschaftlicher Partner der MFG Baden-Württemberg für das Modellprojekt. Die Förderung des Projekts wird vom Land mit rund 200.000 Euro finanziert.
„Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine vielfältige und leistungsstarke Branche. Sie gilt als moderner Innovationstreiber für Gesellschaft und Wirtschaft, wird jedoch vor allem mit urbanen Räumen verbunden. Das große gesellschaftliche wie wirtschaftliche Potenzial, das sie auch in ländlichen Räumen aufweist, ist bislang wenig konkret betrachtet worden. Mit unserem Modellprojekt KreativLand Baden-Württemberg wollen wir nicht nur die vorhandenen Datenlücken, sondern vor allem auch Wahrnehmungslücken in diesem Bereich schließen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, zum Start des Modellprojekts KreativLand Baden-Württemberg.
„Ziel ist es, das gestalterische Potenzial und die innovativen Impulse der kreativwirtschaftlichen Unternehmen im Ländlichen Raum stärker sichtbar und beispielsweise für andere Unternehmen oder Kommunen nutzbar zu machen. Denn auch Kultur- und Kreativwirtschaft ist für die Entwicklung des Ländlichen Raums als Wirtschafts- und Kulturstandort von Bedeutung“, unterstrich Minister Hauk.
Das Projekt startet nun mit der einer Datenerhebung sowie Interviews durch das Forschungsinstitut Prognos. In der Folge wird eine ausführlicher Dialogprozess durchgeführt.
Einladung zum Dialog
„Mit diesem Dialogprozess wollen wir konkrete Erfahrungen aus der Praxis von Kreativunternehmen und Kommunen im Ländlichen Raum hören und in die Handlungsempfehlungen zur weiteren Förderung der Branche im Ländlichen Raum einfließen lassen. Vertreter*innen aus der Kreativbranche, Verwaltung und anderen Wirtschaftszweigen sind schon jetzt herzlich eingeladen, Kontakt mit uns aufzunehmen und sich im Rahmen der künftigen Workshops zu beteiligen“, erläutert Carl Bergengruen, Geschäftsführer der MFG Baden-Württemberg. „Teil des Dialogprozesses ist auch, dessen Ergebnisse redaktionell zu begleiten und in den sozialen Medien zu kommunizieren“, führte Bergengruen aus. Ziel sei es, das komplexe Thema Kultur- und Kreativwirtschaft in ländlichen Räumen der Öffentlichkeit näherzubringen und Sichtbarkeit für die Branche herzustellen.
Quelle: Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
Mehr Infos:
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg
Die Kultur- und Kreativwirtschaft in Baden-Württemberg